Kurioses Spielende bei der C-Jugend
FA Göppingen - SG Lauterstein 14:5 bei Spielabbruch
Mit viel Vorfreude und etwas Wehmut traf sich das C-Team zum letzten Saisonspiel in der EWS-Arena. Mit dem festen Vorsatz, die Saison in
eigener Halle ungeschlagen zu beenden ging man entsprechend fokussiert und motiviert in die Partie und lag von Beginn an in Führung. Von 2:0 bauten die FA-Mädels den Vorsprung über 10:4 bis
zum Halbzeitstand von 14:5 kontinuierlich aus. Hierbei zeigten sie v.a. in der Abwehr eine laufstarke, konsequente Leistung, die sich im Angriff nicht ganz umsetzen ließ und man so einige Chancen
verpasste, sich noch deutlicher abzusetzen. Soweit, so gut-denn nach dem Halbzeitpfiff nahm ein (auf dem Feld) sehr fair geführtes Spiel eine unangemessene, sportlich völlig inakzeptable Wende:
der gut leitende Schiri sah sich zunächst genötigt, Ordner zum Gäste"Fan"-Block zu schicken mit der Ansage, man solle bitte aufhören die FrischAuf-Spielerinnen mit unflätigsten Schimpfwörtern und
entsprechenden Gesten zu beleidigen. (Es ist schon bedenklich wenn "erwachsene" Menschen sich bei einer Sportveranstaltung gegenüber 14-jährigen Mädchen so komplett daneben benehmen.) Nach
Wiederbeginn ergab sich dann folgende Situation: eine Gästespielerin ging ins 1:1 und wurde dabei unglücklich gegen die Hand einer FA-Abwehrspielerin geschoben. Dies führte zu einer völlig
unbeabsichtigten "Backpfeife", die vom Schiedsrichter korrekt mit 2 Minuten geahndet wurde. Nach kurzer Behandlung nahm die Lautersteiner Spielerin die Entschuldigung der Abwehrspielerin sofort
und fair an verbunden mit den Worten (sinngemäß): "alles ok, nichts passiert". Nun trat aber der Lautersteiner Trainer auf den Plan: völlig unvermittelt verkündete er lautstark, daß er das Spiel
sofort beenden werde da er die Gesundheit seiner Spielerinnen ob der Gangart von FrischAuf schützen müsse. Kleine Anmerkung dazu: bis zu diesem Moment waren in der 2. Halbzeit genau 22 Sekunden
gespielt. In der ersten Halbzeit gab es 3 gelbe Karten: 2 für FA und eine für die Gäste...
Trotz einiger Versuche, den Lautersteiner Trainer zur Fortsetzung des Spiels zu bewegen nahm er seine Mannschaft vom Feld und beendete somit (irregulär) die Partie. Das Ganze kann nicht im Sinne
der Spielerinnen und schon garnicht im Sinne des Sports gewesen sein: für alle beteiligten Spielerinnen war das ein sehr unrühmliches Ende einer langen Saison das sie so sicher nicht verdient
haben!
Das C-Team hatte sich das Saisonfinale sicher anders vorgestellt und wollte nun das am nächsten Tag folgende B2-Spiel als positiven Abschluss nutzen:
wB:2 SG Herbrechtingen/Bolheim - FA Göppingen II 18:20 (12:9)
Die Voraussetzungen dafür waren allerdings nicht gerade optimal denn man konnte lediglich mit 7 Feldspielerinnen und 2 Torhüterinnen nach
Bolheim reisen. Andererseits hatte man gegen den Tabellendritten der B-Jugend Bezirksliga ohnehin nicht wirklich viel zu verlieren und ging entsprechend locker, gut gelaunt und dennoch recht
konzentriert in das nun definitiv letzte Spiel der Saison.
Anfangs hatten die C-Mädels noch einigen Respekt vor den körperlich überlegenen Gastgeberinnen was immer wieder zu technischen Fehlern führte, die die SG konsequent durch einfache Kontertore
bestrafte. Nach und nach legte man dann aber die Scheu ab und holte sich v.a. über die immer besser werdende Abwehrarbeit das nötige Selbstbewusstsein und die Erkenntnis: wir können hier
mithalten. So konnte der zunächst entstandene Rückstand erstmal gehalten werden und wurde bis zum Halbzeitpfiff dann sogar auf 3 Tore reduziert.
In der Kabine schworen sich die Spielerinnen und der Trainer dann auf die 2. Halbzeit ein: hier ist was drin-das Ding gewinnen wir! Die dafür
notwendigen Mittel (Laufwege, die Absprachen in der 3:2:1-Abwehr, Mut beim Abschluss und v.a. die absolute Laufbereitschaft) wurden nochmal angesprochen und so vorbereitet und motiviert ging es
dann wieder aufs Feld. Bis zur 36. verlief das Spiel immer noch ausgeglichen, wobei die FA-Offensive durch schnelles Spiel in der Kleingruppe (Rückraum mit Kreis bzw. Aussen) immer wieder zu
schön herausgespielten Toren kam und die Fehlerzahl der ersten Halbzeit deutlich reduzieren konnte.
Knackpunkt im Spiel war ausgerechnet eine fast zweiminütige doppelte Unterzahl des C-Teams (37.-39. Minute, 16:13 für die SG): die 4 verbliebenen Feldspielerinnen schafften es, diese Phase durch
schnellste Beinarbeit in der Abwehr und kontrolliertes, intelligentes Angriffsspiel mit einem 0:0 zu überstehen. Danach wurden die Gastgeberinnen sichtlich nervös und wurden von einer sehr
kompakten "Helfer-3-2-1" immer mehr unter Druck gesetzt und so zu Fehlern gezwungen. Bei eigener Überzahl stellte Göppingen auf 5:0+1 um und erhöhte so sichtbar und erfolgreich den Druck noch
weiter und nutzte die entstandenen Ballgewinne zunächst zum Ausgleich. In der 47. Minute gelangen dann innerhalb von 30 Sekunden 2 Treffer zur 19:17-Führung, kurz darauf fiel nach einer letzten
Auszeit trotz Unterzahl das vorentscheidende 20:17.
Dieser nicht unbedingt erwartete Sieg war das Ergebnis aus hoher Laufbereitschaft, konsequenter Abwehrarbeit (nur 6 Gegentore in HZ 2!!), Mut, intelligentem Spiel und absolutem Teamgeist ohne
Egoismen: so (und nur so!) funktioniert Handball!
Das erfolgreiche C-/B2-Team: Jule, Jana (haben u.a. 5 von 11 Siebenmetern gehalten!); Monique (7/3), Jaimie, Maren (1), Theresa (5), Tabea (1), Talena (3), Melina (3)
Ein kurzes Fazit: vor Saisonbeginn zeigten sich Defizite in vielen Bereichen und allen Mannschaftsteilen. Durch neue Trainingsstrukturen und Inhalte machte man sich systematisch an die Aufarbeitung und Verbesserung der Defizite und diese Maßnahmen zeigten nach und nach Wirkung: im Verlauf der Saison ging die individuelle und Mannschaftliche Entwicklung stetig nach oben. Durch einige Rituale und den sich einstellenden Erfolg wuchs aus einer Mannschaft ein echtes Team, in dem das "Wir" in den Vordergrund trat und den Egoismus ersetzte. Dank dieses Wir-Gefühls und der zunehmenden spielerischen Sicherheit kann das C-Team auf eine erfolgreiche Saison mit 33:3 Punkten und einem klasse Torverhältnis zurückschauen. Die gerademal durchschnittlich 11.2 Gegentore verdeutlichen, worauf der Fokus im Training erfolgreich gelegt wurde. Es wäre sehr schön und im Sinne der Mädels wünschenswert wenn diese Entwicklung kein Strohfeuer war sondern in geordneten Strukturen und nachhaltig fortgeführt werden könnte.
Ein großes Dankeschön an alle Helfer, Fahrer, Macher, SBO-Beauftragten, Zeitnehmer und v.a. an unser phantastisches Elternteam die alle zu einer klasse Saison beigetragen haben!